16.–18.11.23: Armut und Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen – Was n(T)un?

Veranstaltung: Jahrestagung 2023 der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V. (DGSP)
Termin: 16.–18. November 2023
Ort: Evangeliumshalle Marburg-Wehrda, Oberweg 60, 35041 Marburg

Programm: PDF herunterladen

Gebühr:

  • DGSP-Mitglieder / Mitarbeiter:innen von institutionellen Mitgliedern: 260 Euro
  • Nichtmitglieder: 295 Euro
  • Empfänger:innen von Bürgergeld und Vollzeitstudent:innen (Nachweis bitte der Anmeldung beilegen): 80 Euro
  • Tagungsfete: 25 Euro. In der Tagungsgebühr sind Getränke und Speisen während der Veranstaltungszeiten inbegriffen.

Anmeldung und weitere Informationen: https://www.dgsp-ev.de/tagungen/aktuelle-tagungen-der-dgsp/jahrestagung-2023.html

Beschreibung:

Armut und Ausgrenzung von Menschen mit psychischen Erkrankungen – Was n(T)un?

„Laut Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands hatte die Armut in Deutschland im Jahr 2021 bereits einen historischen Höchststand erreicht. Durch die steigenden Energiekosten infolge des Krieges in der Ukraine und die hohe Inflationsrate verschärft sich die Lage weiter. Dabei ist Armut nicht nur mit ökonomischen Defiziten verbunden, sondern auch mit mangelnder Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen und Ausgrenzungserfahrungen.

Die Wechselwirkung von Armut und psychischen Erkrankungen ist klar: Armut macht krank – psychische Erkrankungen wiederum können Menschen in die Armut führen. Eine „soziale“ Psychiatrie, die das Individuum innerhalb seiner gesellschaftlichen Bedingungen berücksichtigt, muss sich daher auch mit dem Zusammenhang zwischen Armut und sozialen Ungleichheiten einerseits und der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen andererseits befassen.

Dies gilt umso mehr als auch Scham eine bedeutende Hürde darstellen kann, wenn es darum geht, dass einkommensarme Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen passende Unterstützung erhalten. Denn viele Betroffene empfinden Scham: für die Erkrankung, für soziale Einschränkungen und den materiellen Mangel. Sie möchten sich in dieser Lebenssituation anderen nicht zeigen – und nehmen deshalb keine Hilfen in Anspruch, die ihnen weiterhelfen könnten.

Auf unserer diesjährigen Tagung wollen wir uns deshalb mit unterschiedlichen Aspekten rund um das Thema Armut befassen:

  • Welche Erscheinungsformen hat Armut?
  • Welche Folgen hat Armut für psychisch erkrankte Menschen in ihrem sozialen Umfeld?
  • Welche Rolle spielen Scham und Stigma in der Psychiatrie?
  • Wo und wie erhalten einkommensarme Menschen, die psychisch erkrankt sind, Unterstützung?
  • Welche Projekte aus der Praxis können uns Hinweise darauf liefern, was hilfreich ist?
  • Welche Aufgaben ergeben sich aus unseren Analysen für die psychiatrische Landschaft und den Staat, der sich zur Förderung der gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe aller Menschen verpflichtet hat?

All dem möchten wir im Rahmen der Tagung mit vielfältigen Beiträgen, Workshops, Diskussionen und dem Symposium nachgehen. Wir werden uns als Mitarbeitende, Menschen mit eigener Krisenerfahrung und Angehörige dem Thema vielschichtig annähern und herausarbeiten, wie wir uns konkret für Verbesserungen für betroffene Menschen einsetzen können und wie die soziale Infrastruktur unserer Gesellschaft gestaltet sein sollte, damit sie Gesundheit ermöglicht und fördert.

Wir wollen mit der Tagung eine politische Botschaft aussenden, die in die Politik geht, zu den Verbänden, unseren Mitgliedsorganisationen und Mitgliedern sowie an alle, die im psychiatrischen Umfeld für Bewegung sorgen und Veränderungen schaffen wollen, insbesondere im Bereich ambulanter Leistungen. Deshalb freuen wir uns besonders, dass wir auch in diesem Jahr auf unserer Jahrestagung Gelegenheit haben werden, direkt mit Personen aus der Politik ins Gespräch zu kommen.

Wir laden Sie herzlich zu unserer Tagung ein und freuen uns darauf, mit Ihnen gemeinsam die psychiatrische Versorgung und Begleitung voranzubringen, uns Zeit für Austausch und Inspiration zu nehmen und uns im Rahmen der Jahrestagung gegenseitig stark zu machen.

Unterstützt wird unsere Veranstaltung von der Stadt Marburg, durch deren Förderung wir die Teilnahmegebühren für Menschen mit geringen Einkommen zu einem niedrigeren Preis anbieten können. Vielen Dank dafür auch an Oberbürgermeister Thomas Spies, der die Teilnehmenden zum Auftakt begrüßen wird.“

Die Vorbereitungsgruppe der DGSP-Jahrestagung aus Mitstreiter:innen des DGSP-Landesverbands Hessen und der DGSP-Geschäftsstelle